Auf der dezentralen Versuchsstation smarte Technologien laufen im Projekt Smart-N seit 2022 vielversprechende on-Farm-Versuche zur ortspezifischen oder auch teilflächenspezifischen Stickstoff-Düngung mi Winterweizen. Die Dezentrale Versuchsstation ist eine Kooperation zwischen AGRIDEA, Agroscope, sowie den Kantonen Thurgau und Schaffhausen.

Was ist die teilflächenspezifische Düngung?

Bei der konventionellen Dünung wird der Düngerstreuer auf eine einheitliche Gabe je Hektare eingestellt und dann diese Menge möglichst gleichmässig ausgebracht. Insbesondere bei wechselnden Bodenverhältnissen innerhalb einer Parzelle kann dies zu einer Über- oder Unterversorgung der einzelnen Pflanzen führen. Der Ansatz der teilflächenspezifischen Düngung ist, die Mengen auch innerhalb einer Parzelle optimal dem Pflanzenbedarf anzupassen.

Wie funktioniert das in der Praxis?

Es gibt verschiedene Wege den Bedarf der Pflanze zu erfassen. Im Smart-N-Projekt werden Satellitendaten in Kombination mit Algorithmen genutzt, um den Stickstoffbedarf der Teilflächen zu ermitteln und daraus eine Applikationskarte zu erstellen. In dieser ist die Parzelle in Zonen aufgeteilt in denen mehr oder weniger gedüngt werden soll.  Verfügt man über einen Traktor mit Lenksystem und einen entsprechend ausgestatteten Düngerstreuer, kann die Applikationskarte einfach im Traktorterminal hinterlegt werden und der Streuer regelt automatisch die ausgebrachte Menge in der entsprechenden Zone. Im Projekt werden auch einfachere Lösungen getestet. Zum Beispiel das Aufspielen einer Applikationskarte auf ein Tablet, wo der Traktorfahrer sieht in welcher Zone er sich befindet und dann von Hand über die Durchflussmenge am Düngerstreuer oder die Geschwindigkeit des Traktors die Menge je ha regeln kann.

Wie sind die Ergebnisse bislang?

Im Projekt wird die auf dem Betrieb übliche Vorgehensweise bei der Stickstoffdüngung mit der teilflächenspezifischen Düngung im Winterweizen verglichen. Auf den bislang untersuchten 15 Weizenflächen in zwei Versuchsjahren konnte die Stickstoff-Effizienz im Durchschnitt verbessert werden. Teilweise wurden bis zu 30 % weniger Stickstoff ausgebracht als in der Betriebsvariante. Mit wenigen Ausnahmen hatte dies keinen negativen Effekt auf Weizenertrag und Proteingehalt. Im Durchschnitt über alle Versuchsparzellen, reduzierten sich die N-Überschüsse um 22 %.

Aktuell laufen die Auswertungen des Anbaujahres 2023/24, sowie die Planungen für eine weitere Saison mit Praxisversuchen.

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