Rückblick Jahrestagung der Chartagemeinschaft Digitalisierung 2024
Am 04. Juni 2024 fand die diesjährige Jahrestagung der Chartagemeinschaft Digitalisierung der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft unter dem Motto «Datenbasierte Land- und Ernährungswirtschaft» mit ca. 70 Teilnehmenden an der HAFL statt.
Die Landwirtschaft entwickelt sich rasant weiter. Immer mehr digitale Technologien halten Einzug und generieren Daten. Diese Daten können sowohl aus betriebsökonomischer, wie auch betriebsökologischer Sicht eine wertvolle Managementhilfe auf jedem landwirtschaftlichen Betrieb darstellen. Aus diesem Grund stand die Jahrestagung 2024 der Chartagemeinschaft Digitalisierung unter dem Motto «Datenbasierte Land- und Ernährungswirtschaft». Die Teilnehmenden erhielten durch die vielen spannenden Vorträge, einen Überblick zu aktuellen Bestrebungen, derzeit
eingesetzten Systemen sowie einen Ausblick auf die Zukunft. Zusätzlich gewährten die Referierenden Einblick in konkrete Projekte und Erfahrungen aus der landwirtschaftlichen Praxis.
Die Präsentationen zur Jahrestagung finden sie hier:
- Anwendungsbeispiele und aktuelle Trends im Bereich der KI / M.Volpi
- Chancen und Risiken KI / D.Küonen
- Möglichkeiten der Managementunterstützung im Pflanzenbau / S.Odermatt
- Virtuelle Zäune für die Weide / M.Probo
- Vernetzte Produktionssysteme, Autonomie und Informationsmanagement – Prägende Elemente zukünftiger Landmaschinen / P.Pickel
- Vorhersage des TS-Ertrags von Weiden mit UAV-Bildern und digitalem Geländemodell / P. Aebischer
- Digitale Wetter- und Klimadaten zur Unterstützung von Entscheidungen und Betriebsökonomie / K.G.Gutbrod
- VitiProtect – KI-basierte Prognose das Falschen Mehltaus der Weinrebe / S. Schneider
- Einsatz der künstlichen Intelligenz in der Versicherungsbrache / G.Barloggio
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Mehrwert aus Daten
Mehrwert aus Daten
In der modernen Landwirtschaft spielen Daten eine immer wichtigere Rolle. Sie helfen Landwirtinnen und Landwirte, effizienter, nachhaltiger und profitabler zu arbeiten. Doch wie genau lässt sich aus Daten Mehrwert schöpfen? Hier erfahren Sie, wie Sie durch das Verstehen und Nutzen von Daten Ihre landwirtschaftlichen Prozesse optimieren können.
Bedeutung von Daten in der Landwirtschaft
Daten liefern Informationen über Bodenbeschaffenheit, Wetterbedingungen, Erträge, Pflanzenkrankheiten, Tiergesundheit usw. Durch das Sammeln und Analysieren dieser Daten können Landwirtinnen und Landwirte gezieltere Entscheidungen treffen. Beispielsweise können genaue Informationen über die Bodenfeuchtigkeit helfen, die Bewässerung zu optimieren, wodurch Wasser gespart und die Pflanzengesundheit gefördert wird. Wetterdaten ermöglichen es, die besten Zeitpunkte für Aussaat und Ernte zu bestimmen, während Ertragsdaten zeigen, welche Anbaumethoden am erfolgreichsten sind. Mit Hilfe von Sensordaten können Krankheiten bei Tieren früher erkannt werden, was wiederum die Tierarztkosten senkt oder durch ein angepasstes Management die Fruchtbarkeit der Herde erhöht.
Erste Schritte zur Datennutzung
Der erste Schritt besteht darin, relevante Daten zu sammeln. Moderne Technologien wie Sensoren, Drohnen oder Wetterstationen bieten hierfür vielfältige Möglichkeiten. Die gesammelten Daten müssen organisiert und sicher gespeichert werden.
Sind die Daten gesammelt, ist die Analyse der nächste wichtige Schritt. Spezialisierte Software-Tools helfen dabei, die Daten in verständliche Grafiken und Diagramme umzuwandeln, die Muster und Trends sichtbar machen. Diese Erkenntnisse können direkt in die landwirtschaftliche Praxis umgesetzt werden.
Praktische Anwendung der Daten
Durch die Analyse der Bodenfeuchtigkeit können Bewässerungssysteme so eingestellt werden, dass das Wasser effizient genutzt wird. Das spart Kosten und schont die Umwelt. Die Daten ermöglichen auch eine präzisere Düngung, was den Ertrag steigert und den Einsatz von Düngemitteln reduziert. Zudem können Krankheiten und Schädlingsbefall frühzeitig erkannt und bekämpft werden, indem Wachstumsdaten und Wetterbedingungen kontinuierlich überwacht werden.
Daten und Künstliche Intelligenz
Die zunehmende Verfügbarkeit von Daten und Fortschritte in der künstlichen Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten für die Landwirtschaft. KI kann Prognosemodelle erstellen, die Erträge, Wetterbedingungen und Markttrends vorhersagen. Automatisierte Maschinen und Roboter können Routineaufgaben übernehmen und so die Effizienz weiter steigern.
Fazit
Die Fähigkeit, Daten zu verstehen und zu nutzen, wird für Landwirte immer wichtiger. Das Sammeln, Organisieren und Analysieren von Daten ermöglicht fundierte Entscheidungen, die die Produktivität und Rentabilität steigern. Investitionen in Datenkompetenz und entsprechende Technologien zahlen sich langfristig aus und ebnen den Weg für eine nachhaltigere und erfolgreichere Landwirtschaft.
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Smartfarm, der neue Feldkalender von IP-SUISSE und Agrosolution
Seit 2016 bietet IP-SUISSE einen elektronischen Feldkalender als App an. Aus diversen Gründen hat der Vorstand 2023 entschieden, den Feldkalender von Grund auf neu zu programmieren. Schon der Name ist neu, nämlich smartfarm. Smartfarm ist viel umfassender als ein Feldkalender. So wird beispielsweise das Auslauf- und Weidejournal im Frühling 2025 verfügbar sein. Smartfarm kann von den kantonalen Systemen Daten beziehen und wird auch in der Lage sein, auf Wunsch des Produzenten ausgewählte Daten weiterzuleiten. Das Datenhosting findet in der Schweiz statt. Aktuell bestehen zwei Lizenztypen. Lizenz IP-SUISSE ist ausschliesslich für IP-SUISSE Mitglieder. Sie profitieren von einem preislich sehr attraktiven Angebot. Der Support findet durch IP-SUISSE Mitarbeiter statt. Nichtmitglieder können die Agrosolution Lizenz lösen.
Smartfarm wird im August 2024 online gehen. Die Landwirtschaftliche Fachpresse wird entsprechend berichten. Schon jetzt ist die Homepage www.smartfarm.ch online. Dort finden Sie detaillierte Informationen.
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Neuigkeiten bei barto
Die Plattform barto, die es den Akteuren der Schweizer Landwirtschaft ermöglicht, eigene Bausteine zu entwickeln und anzubieten, hat Anfang 2024 die Zahl von 5‘000 Abonnent*innen überschritten und ist damit die unangefochtene Nummer 1 unter den Schweizer Farm-Management und –Informationssystemen (FMIS). Doch auch beim Angebot wächst der digitale Hofmanager weiter: Im Verlauf des Sommers 2024 erscheinen zwei neue Bausteine sowie die Erweiterung eines dritten.
- Kontrolldossier (entwickelt durch barto in Zusammenarbeit mit AGRIDEA)
Mit dem Kontrolldossier werden alle kontrollrelevanten Dokumente aus den verschiedenen barto Bausteinen automatisch in einem Dossier zusammengefügt. Zudem wird auf Basis der von der Betriebsleitung angewählten und hinterlegten Programme und Labels eine Liste der benötigten Dokumente angelegt.
- Fertiplan (entwickelt durch AGRIDEA und Landor)
Mit Fertiplan erstellen Landwirte*innen einfach und eigenständig schlagspezifische Düngungspläne für ihre Wiesen- und Ackerkulturen, um eine standortangepasste Düngung sicherzustellen.
- MyDocs App (entwickelt durch fenaco und LAVEBA)
Die bestehenden Bausteine MyDocs fenaco-LANDI und MyDocs LAVEBA-LANDI wurden im Juni bereits durch eine vollständig überarbeitete Benutzeroberfläche aufgewertet. Nun folgt als Erweiterung die dazugehörige App, mit der die User via Smartphone jederzeit Zugriff auf ihre Betriebsunterlagen haben.
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Grundsteinlegung für die Kommunikationsplattform digiagrifood.ch
Verschiedene Akteure des Schweizer Agrar- und Ernährungssektors haben den Grundstein für die Kommunikationsplattform digiagrifood.ch gelegt
Für den Aufbau der Kommunikationsplattform digiagrifood.ch wurde im März 2024 ein Workshop mit verschiedenen Akteuren des Schweizer Agrar- und Ernährungssektors durchgeführt. Ziel war es, die Bedürfnisse an die zukünftige Website digiagrifood.ch aus Sicht der externen Akteure zu erheben. Daraus resultierte beispielsweise der Wunsch nach der Implementierung von «Blogs», der Kommentarfunktion unter den Blogs sowie der Wunsch, die Anzahl «geliked», «gelesen» etc. direkt auf den Blogs zu sehen – «Wir wollen sehen, welche Themen die anderen Leser am meisten interessieren». Es wurde auch der Wunsch geäussert, eine Liste von Dienstleistungen und Services auf der Website zu haben, damit die Akteure untereinander Wissen austauschen können.
Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) bedankt sich an dieser Stelle nochmals herzlich für das Engagement dieser Akteure, die einen wertvollen Beitrag zur Realisierung der ersten Version der Website digiagrifood.ch geleistet haben.
Im Rahmen der Umsetzung des Transformationsprogramms #DigiAgriFoodCH werden in den nächsten Jahren regelmässig Workshops zu den einzelnen Massnahmen des Transformationsprogramms #DigiAgriFoodCH durchgeführt, damit die Bedürfnisse der externen Akteure direkt in die Umsetzung der Massnahmen einfliessen und so anwenderorientierte Lösungen geschaffen werden können.
Möchten Sie die digitale Transformation der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft mitgestalten und an zukünftigen Workshops zur Umsetzung der Massnahmen des Transformationsprogramms #DigiAgriFoodCH teilnehmen?
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eCH-Fachgruppe Agrardaten: erste Resultate
Die ersten Resultate der eCH-Fachgruppe Agrardaten
Ende 2021 wurde auf Initiative des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) die Fachgruppe Agrardaten gegründet. Sie setzt sich aus verschiedenen Akteuren des Agrar- und Ernährungssektors zusammen. Nach rund zweijähriger Arbeit konnten am 15. April 2024 die ersten vier Datenstandards veröffentlicht werden.
- eCH-0261 Betriebs und Unternehmensdaten
- eCH-0262 Hofdaten und Anwendung Betriebsmittel
- eCH-0263 Betriebsmittel
- eCH-0265 Flächen und Kulturen
Diese vier Datenstandards sind harmonisiert mit eCH-0108 Unternehmensstammdaten und Unternehmensregister Version 6.0 vom 4. April 2024. Weitere Datenstandards sind in Bearbeitung und werden mit grosser Wahrscheinlichkeit folgen.
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