Von Stockwaagen über smarte Apps bis hin zum neuen Chatbot des Bienengesundheitsdienstes – digitale Werkzeuge erleichtern Imkerinnen und Imkern die Arbeit, helfen beim Schutz der Bienenvölker und vereinfachen die Dokumentation. Was vor wenigen Jahren noch Zukunftsmusik war, ist heute bereits praxistauglich im Einsatz.
So hat der Bienengesundheitsdienst (BGD) von apiservice seit kurzem einen eigenen Chatbot. Dieser ist unten rechts auf bienen.ch zu finden. Der Bot beantwortet imkerspezifische Fragen, die er aus autorisierten Quellen bezieht, und ist auch auf Französisch (abeilles.ch) sowie Italienisch (apicoltura.ch) verfügbar. Er antwortet entsprechend der schweizerischen Gesetzgebung sowie den Merkblättern und dem Betriebskonzept des BGD. Letzteres ist eine Planung der wichtigsten imkerlichen Arbeiten im Jahresverlauf. Das Konzept existiert als webbasiertes Online-Tool und ermöglicht das Zusammenstellen eines persönlichen Betriebskonzepts.

Über apisverice
Das Beratungs- und Kompetenzzentrum apiservice wurde Anfang 2013 als Tochter von apisuisse, dem Branchenverband der Schweizer Imkerinnen und Imker, gegründet. apiservice betreibt in erster Linie den Bienengesundheitsdienst (BGD), engagiert sich in der Bildung, führt die Fachstelle Zucht und unterstützt den Dachverband apisuisse in weiteren Belangen.
Nach Einschätzung des BGD werden in der Schweiz aktuell zur Überwachung des Gewichts vor allem Stockwaagen (z. B. HiveWatch) oder zur Stockkartenführung Apps (z. B. BeeSmart) eingesetzt.
Die Waagen können dabei helfen, den Nektareintrag im Frühling oder den Futterbedarf im Herbst abzuschätzen. Zudem melden die meisten Geräte einen Schwarmabgang per SMS- oder Push-Benachrichtigung auf das Smartphone. Dadurch wird die Imkerschaft unterstützt, weniger Schwärme zu verlieren, da der Gewichtsverlust (z. B. 1,6 Kilogramm über 120 Sekunden) sofort detektiert und gemeldet wird.
Die Apps zur Stockkartenführung beinhalten individuelle Notizen zu den einzelnen Bienenvölkern, die je nach Anbieter per QR-Code identifiziert werden können. Weiterhin können sie dazu dienen, das gesetzlich vorgeschriebene Behandlungsjournal, die Bestandeskontrolle oder die Inventarliste der Tierarzneimittel zu führen.
Mikrofone, Temperatur-, Feuchtigkeits-, Frequenz- und Vibrationssensoren sowie Kameras zur Fluglochüberwachung sind derzeit noch Nischenprodukte. Ihr Nutzen ist aktuell gering, da für praxistaugliche Rückschlüsse meist eine fundierte, interpretierte Datengrundlage fehlt.
Ein im Januar 2025 in der Schweizerischen Bienen-Zeitung veröffentlichter Artikel befasst sich mit den Möglichkeiten, Chancen und Risiken der Digitalisierung in der Imkerei.
Zudem ist im September ein Beitrag zum BGD-Chatbot erschienen.

Nutzen für die Imkerinnen und Imker
Bienenstockwaagen
- Nektareintrag & Futterbedarf überwachen
- Automatische Schwarmmeldungen aufs Smartphone
Stockkarten-Apps
- Notizen pro Volk digital erfassen
- Behandlungsjournal & Inventar rechtssicher führen
BGD-Chatbot
- 24/7 Fachwissen in DE/FR/IT
- Antworten gemäss Schweizer Gesetzgebung & Merkblättern
Online-Betriebskonzept
- Jahresplanung digital strukturieren
- Persönliches Konzept individuell zusammenstellen
Sensoren & Kameras
- Noch Nische, aber Potenzial für vertiefte Einblicke ins Bienenvolk

