QuantiFarm: Welche digitalen Technologien Landwirte wirklich unterstützen

Digitale Technologien sind Schlüssel zur nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Landwirtschaft – doch ihre Akzeptanz ist oft gering. Das EU-Projekt QuantiFarm will das ändern und unterstützt Landwirt:innen dabei, digitale Lösungen gezielt einzusetzen.

In der heutigen Landwirtschaft spielen digitale Technologien eine entscheidende Rolle bei der Steigerung von Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit. Trotz ihrer Vorteile bleibt die Akzeptanz in der Landwirtschaft gering. Hier setzt das EU-geförderte Projekt QuantiFarm an, das darauf abzielt, den Einsatz digitaler Technologien in der Landwirtschaft zu fördern.

QuantiFarm verfolgt einen praxisorientierten Ansatz: In 30 Testfällen über 20 europäische Länder hinweg werden digitale Lösungen unter realen Bedingungen auf kommerziellen Betrieben getestet. Diese Tests decken verschiedene landwirtschaftliche Sektoren ab und berücksichtigen unterschiedliche Betriebsgrössen und -typen. Ziel ist es, die tatsächlichen Kosten, Vor- und Nachteile sowie Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit der jeweiligen Technologien zu bewerten.

Ein zentrales Element des Projekts ist die Entwicklung eines Bewertungsrahmens, der sowohl qualitative als auch quantitative Analysen ermöglicht. Dieser Rahmen dient als Grundlage für ein Toolkit, das Landwirten, Beratern und politischen Entscheidungsträgern dabei hilft, fundierte Entscheidungen über den Einsatz digitaler Technologien in der Landwirtschaft zu treffen. Zusätzlich wird die QuantiFarm Digital Innovation Academy ins Leben gerufen, um Berater zu schulen und innovative Beratungsdienste bereitzustellen.

Durch diesen umfassenden Ansatz will QuantiFarm die Einführung digitaler Technologien in der Landwirtschaft vorantreiben und somit zu einer nachhaltigeren und wettbewerbsfähigeren Agrarwirtschaft in Europa beitragen.

Weiterführende Informationen zu QuantiFarm

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Arbeitsgruppe Nutztier entwickelt Datenstandard

Akteure, die mit Tierdaten arbeiten, wollen einen qualitativ guten und breit akzeptierten Standard für Nutztierdaten entwickeln. Aus diesem Grund hat die Arbeitsgruppe Nutztier, eine Untergruppe der eCH-Fachgruppe AgriFood, diese Arbeit in Angriff genommen.

Dies gemeinsame und breitabgestützte Entwicklung ist eine herausfordernde Aufgabe. Langfristig wird die Standardisierung jedoch für alle Beteiligten Vorteile bringen: Die Datenqualität wird verbessert, Fehler und Missverständnisse werden reduziert, der Aufwand für Datenaustausch und -verarbeitung verringert und die konsequente Umsetzung des Once-Only-Prinzips wird ermöglicht. Anwender von Softwaresystemen werden mit dem Standard zwar kaum direkt in Kontakt kommen, profitieren jedoch von der deutlich einfacheren, sichereren und zuverlässigeren Datenübertragung zwischen Systemen.

Eine Kuh ist nicht gleich eine Kuh… Je nach Perspektive wird das gleiche Tier unterschiedlich betrachtet, mit Fokus auf verschiedene Merkmale. Landwirt, Verarbeiter, Tierarzt, Behördenvertreter und andere haben im Laufe der Zeit eigene Kategorien entwickelt, die sie für ihre Arbeit benötigen. Dies führt zu unterschiedlichen Kategorien und Kennzahlen. Der Standard baut auf bestehenden Systemen auf und definiert eine Datenstruktur, die alle Bedürfnisse abdeckt – wir identifizieren den kleinsten gemeinsamen Nenner.

Ein Beispiel aus den Direktzahlungen: Tierkategorien bestehen oft aus einer Kombination von Tierart, Geschlecht und Alter (z. B. weibliche Tiere zwischen 365 und 730 Tagen). Der Standard setzt diese Kategorie als Tierart (Rind), Geschlecht (weiblich) und Alter (berechnet aus dem Geburtsdatum) fest. So wird sichergestellt, dass der Tierhalter seine Daten nur einmal erfassen muss und diese dann zwischen Systemen ausgetauscht werden können.

Ein stabiler Datenstandard bleibt über lange Zeit hinweg konstant, während Softwaresysteme oft schneller aktualisiert werden.

Nach den ersten beiden Sitzungen der Arbeitsgruppe im April und Juni haben sich vier Kerngruppen gebildet, die sich mit den folgenden fachlichen Bereichen beschäftigen:

  1. Einzeltiere und Tiergruppen
  2. Aggregierte Tierdaten und Tierbestände
  3. Gesundheitsdaten
  4. Produktions- und Zuchtdaten

Die Kerngruppen haben ihre Arbeit im September 2024 aufgenommen und sind gut gestartet. Das Kompetenzzentrum Digitale Transformation und das Datenkompetenzzentrum des BLV unterstützt die Kerngruppe bei der Entwicklung.

Weiterführende Informationen zu Datenstandards

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E-Book: Digitale Technologien in der Landwirtschaft

Das E-Book «Digitale Technologien in der Landwirtschaft» bietet einen praxisnahen Überblick über die wichtigsten digitalen Technologien für die Schweizer Landwirtschaft – von Farm-Management-Systemen bis zu teilflächenspezifischer Bewirtschaftung. Ideal für alle, die den digitalen Wandel verstehen und seine Vorteile nutzen wollen.

Das Fachmedium ist als E-Book für PC, Tablet oder Smartphone erhältlich und entspricht 125 Buchseiten. Herausgegeben wird es vom Lehrmittelverlag edition-lmz und ist partnerschaftlich von folgenden Institutionen entwickelt worden: Agrofutura, AGRIDEA, BFH HAFL, Bildungszentrum Wallierhof, Schweizer Landtechnik sowie der Swiss Future Farm.

Das digitale Standardwerk enthält folgende Kapitel:

  • 01 Einführung und Technologieüberblick
  • 02 Farm Management- und Informationssysteme (FMIS) im Pflanzenbau
  • 03 Parallelfahrsysteme
  • 04 Satelliten- und sensorbasierte Ausbringmengensteuerung (Section Control)
  • 05 Sensorbasierte Hacksysteme
  • 06 Teilflächenspezifische Bewirtschaftung
  • 07 Grundzüge des digitalen Herdenmanagements in der Milchproduktion
  • 08 Globale Navigationssatellitensysteme
  • 09 ISOBUS – genormte digitale Übertragung von Daten in Landmaschinen

1. Auflage 2021, ISBN 978-3-03888-346-3, CHF 59

F. Abt, Swiss Future Farm; D. M. Flury, Bildungszentrum Wallierhof; M. Holpp, Agrofutura; R. Hunger, Schweizer Landtechnik; M. Rösch, AGRIDEA; B. Streit, BFH HAFL

Ergänzend zum E-Book können Sie sich hier eine vierseitige Zusammenfassung herunterladen: DITELA_Print

Link zum Shop

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Neuer Standard-Klimarechner für Schweizer Milchbetriebe

Die Branchenorganisation Milch lanciert bis Mitte 2025 einen Standard-Klimarechner für Schweizer Milchbetriebe. Damit wird der Treibhausgas-Fussabdruck pro Kilo Milch messbar – eine wichtige Grundlage für mehr Klimaschutz in der gesamten Wertschöpfungskette.

Die Branchenorganisation Milch führt einen Standard-Klimarechner für Schweizer Milchproduktionsbetriebe ein. Dieser erlaubt es, jährlich den Treibhausgas-Fussabdruck pro Kilo Milch zu erheben. Dieser Wert sensibilisiert die Betriebsleitenden für das Klimathema und dient der Wertschöpfungskette als Grundlage für die Reduktion der Treibhausgas-Emissionen. Die Branche erarbeitet so die dazu nötige Baseline und weist Fortschritte aus. Die Anwendung des Klimarechners bzw. der Kauf von klimageprüfter Milch sind für alle Stufen der Wertschöpfungskette freiwillig. Jedoch erhalten der Milchproduzent, die Milchproduzentin eine finanzielle Abgeltung dafür, dass sie ihre Daten erheben und sie den nachfolgenden Stufen der Wertschöpfungskette zur Verfügung stellen.

Gemeinsam mit Barto arbeitet die BOM daran, den Rechner bis Mitte 2025 startklar zu machen. Dabei haben das Once-Only-Prinzip und die damit verbundene Dateneingabe per Schnittstelle oberste Priorität. Einerseits wird der Rechner dadurch benutzerfreundlich gestaltet, andererseits garantieren sie die grösstmögliche Plausibilisierung der eingegebenen Daten. Die mögliche Einbindung des Klimarechners in die Barto-Welt trägt zusätzlich zu seiner Benutzerfreundlichkeit bei.


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AgroImpact: Eine innovative Allianz zur Dekarbonisierung der Schweizer Landwirtschaft

Mit der Unterstützung der Kantone bringt AgroImpact Industrie, Forscher und Landwirte zusammen, um den CO2-Fussabdruck der Landwirtschaft in der Westschweiz zu reduzieren. Mithilfe von angepassten Massnahmen und Digitalisierung setzt sich der Verein für eine nachhaltige und wirtschaftlich tragfähige landwirtschaftliche Produktion ein.

Mit Unterstützung der Kantone wurde der Verein AgroImpact gegründet, in dem sich Industrieunternehmen, Bauernverbände der Westschweiz, Forscher, Umweltverbände sowie Landwirte zusammengeschlossen haben, um den CO2-Fussabdruck von Agrarprodukten zu verringern und eine praktische Antwort auf den Klimawandel zu finden. Innerhalb von AgroImpact arbeiten die Akteure des Agrar- und Ernährungssektors zusammen, um die Dekarbonisierung der landwirtschaftlichen Produktion in den Betrieben konkret umzusetzen – durch wirksame Massnahmen, die von den Landwirten und Landwirtinnen individuell ausgewählt werden und die die wirtschaftliche Lebensfähigkeit der Betriebe nicht gefährden.

AgroImpact ist Teil der Digitalisierung der Landwirtschaft, indem es insbesondere die Datenerhebung vereinfacht.


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CAP'2ER: Umweltleistung von landwirtschaftlichen Betrieben berechnen

Entwickelt vom Institut de l’Elevage in Frankreich berechnet CAP’2ER die Umweltwirkung landwirtschaftlicher Betriebe und deckt verschiedene Bereiche wie Tierhaltung und Ackerbau ab. Seit 2020 wird dieses mehrsprachige Tool in der Schweiz getestet und unterstützt Berater bei der Umsetzung konkreter Massnahmen für eine nachhaltige Landwirtschaft.

Das Tool CAP’2ER, ein französisches Akronym für «Automatisierte Berechnung der Umweltleistung verantwortungsvoller Betriebe», wurde vor über 10 Jahren vom Institut de l’Elevage in Frankreich (IDELE) für die Anforderungen der Praxisberatung entwickelt. Das Multikriterien-Tool CAP’2ER analysiert Umweltbelastungen und unterstützt dadurch einen ganzheitlichen Beratungsansatz.

Mit CAP’2ER können die Umweltwirkungen verschiedener Bereiche berechnet werden: Milchkühe, Fleischrinder, kleine Wiederkäuer, Ackerbau und demnächst auch Geflügel/Legehennen sowie Schweinehaltung (derzeit nur in Frankreich). Das Tool ist mehrsprachig und bietet eine vereinfachte Version (Niveau 1, kostenlos zur Sensibilisierung) sowie eine umfassendere Version (Niveau 2, nur für geschulte Berater) zur Entscheidungsfindung und Umsetzung von Aktionsplänen. Seit 2020 wird CAP’2ER in Betrieben in der Schweiz getestet. Es erfüllt die Anforderungen des Programms der Vereinigung AgroImpact und wird von Beratern als eines der hilfreichen Tools geschätzt.


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WORLD-CLIMATE Farm Tool: Klimabilanzierung für Landwirtschaftsbetriebe

Klimabilanzierung wird auch für Landwirtschaftsbetriebe immer wichtiger. Dabei geht es darum, dass der Landwirt seine eigene Klimabilanz für den Gesamtbetriebe und den Klima-Fussabdruck seiner Produkte kennt. Verbesserungen können auf den Betrieben darauf basierend schrittweise vorgenommen werden sowie bereits am Markt und zu den Abnehmern positiv kommuniziert werden. Innovative Landwirtschaftsbetriebe nutzen die Klimabilanzierung schon heute als Qualitäts- und Verkaufsinstrument für ihre Produkte und stärken damit ihre Marktposition auch gegenüber ihren Mitbewerbern.

Ueli Steiner, Geschäftsführer von bio.inspecta AG, hat das WORLD-CLIMATE Farm Tool an der Digispot Veranstaltung von Agridea einem breiten Publikum vorgestellt. Um ein effizientes und aussagekräftiges Tool im Markt zu haben, hat bio.inspecta mit dem WORLD-CLIMATE Farm Tool dafür ein eigenes Erhebungs- und Berechnungstool entwickelt. Die Resultate sind sehr informativ, weil sie sowohl den Betrieb an sich, als auch die auf dem Betrieb produzierten Produkte (Milch, Fleisch, Eier, Gemüse, Grünland, Ackerkulturen,…) übersichtlich und grafisch darstellen. Der Betriebsleiter erkennt darauf basierend mögliche Verbesserungsmassnahmen und setzt diese im Tool online und auf dem Betrieb um.

Das Tool kann für Biobetriebe und für andere Landwirtschaftsbetriebe eingesetzt werden und ist das einzige Tool im Markt, welches diese umfassende Funktionalität beinhaltet. Speziell für Biobetriebe wird es in Zukunft darum gehen, die Klimabilanzierung als ein zusätzliches Qualitätsmerkmal für den Betrieb aber auch für die hochwertigen Bioprodukte zusätzlich auszuloben und anzugeben. Es stellt eine der grössten Chancen für die Biolandwirtschaft dar, sich im Markt mit ihren Leistungen weiter zu profilieren.

Wir stehen für weitere Informationen selbstverständlich gerne zur Verfügung.


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Schweizweit einheitliche Identifikationsnummern für den gesamten Agrar- und Ernährungssektor

Die Digitalisierung eröffnet Unternehmen und Institutionen Möglichkeiten, effizienter, transparenter und vernetzter zu arbeiten. Ein Blick auf die neuesten Entwicklungen in den Bereichen BUR und UID-Register zeigt, wie man mit einer schweizweit eindeutigen Identifikationsnummer den administrativen Aufwand reduzieren kann.

Charakterisierung des Betriebs- und Unternehmensregisters (BUR) und des Unternehmens-Identifikationsregisters (UID-Register)

Seit der Einführung des UID-Systems (Unternehmens-Identifikationsnummer) im Jahr 2011 hat sich die Verwaltung von Unternehmensdaten in der Schweiz grundlegend gewandelt. Mit der UID wird jedes Unternehmen eindeutig identifiziert, was den Austausch von Informationen in administrativen und statistischen Prozessen erleichtert und absichert. Was bisher über eine Vielzahl von verschiedenen Nummern zur Identifikation gelöst war, geschieht seither über eine gemeinsame Identifikationsnummer.

Die Integration der UID in zahlreiche Register – von Handels- und Steuerregistern bis hin zu Sozialversicherungen und Zolldatenbanken – zeigt die zentrale Bedeutung einer einheitlichen Identifikation. Deren Verwendung reduziert administrative Hürden für Unternehmen und Betriebe und schafft gleichzeitig die Grundlage für innovative E-Government-Dienste.

Ergänzt wird das UID-System durch das Betriebs- und Unternehmensregister (BUR). Während die UID primär administrative Identifikationsmerkmale auf rechtlicher Ebene umfasst, enthält das BUR zusätzlich die örtlichen Einheiten sowie statistische Angaben wie Beschäftigungszahlen oder Umsätze. Dadurch wird das BUR zur zentralen Datenquelle für die Analyse und Planung auf nationaler Ebene.

Die Digitalisierung dieser Daten ermöglicht:

  • Effizienzgewinne: Prozesse wie Datenänderungen, Neuregistrierungen oder der Austausch zwischen kantonalen und nationalen Systemen laufen automatisiert ab.
  • Sicherheit und Genauigkeit: Einheitliche Standards wie eCH-0108 stellen sicher, dass Daten konsistent und qualitätssicher verwendet werden.
  • Zukunftsorientierte Technologien: Aktuelle Projekte zielen auf die Modernisierung der IT-Infrastruktur ab, um REST-APIs und Token-basierte Authentifizierung einzuführen.

Digitalisierung des Agrar- und Ernährungssektors als Treiber für Effizienz und Nachhaltigkeit

Auch Landwirtschaftsbetriebe profitieren von einer klaren Identifikation über die UID und BUR-Nummern. Dies ermöglicht nicht nur eine präzise Datenverwaltung für Direktzahlungen, sondern erleichtert auch den Zugang wertvollen Statistiken. Beschleunigte Vergabeprozess von UID und BUR-Nummern führen dazu, dass durch standardisierte Schnittstellen und die Integration in kantonale Systeme landwirtschaftliche Akteure schnell und effizient auf relevante Daten zugreifen können. Dies ist insbesondere für Direktzahlungen, Nutztierhaltungsnachweise und die Primärproduktion von Bedeutung.

UID und BUR-Nummer im Agrarbereich

Die Integration von UID und BUR-Daten in eCH-Standards verdeutlicht die Vision der Digitalisierung: Daten einmal erfassen und mehrfach nutzen. Dieses sogenannte Once-Only-Prinzip reduziert nicht nur den administrativen Aufwand, sondern fördert dank der eCH-Standards auch die Interoperabilität zwischen verschiedenen Behörden und Systemen.

Zusätzlich ermöglicht die Öffnung der BUR-Daten für spezifische Zwecke eine grössere Transparenz und unterstützt innovative Ansätze in der Wirtschaft und Wissenschaft. Projekte wie die geplante Weiterentwicklung des UID – / BUR-Registers hin zu einer neuen Business and Enterprise Register (BER)-Plattform sind vielversprechende Schritte in Richtung einer nahtlosen, digitalen Zukunft.

Möchten Sie mehr zu UID/BUR von unseren Spezialisten erfahren?

Beitrag vom 2. Digi Spot

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Erneuerung TVD: Tierverkehr neu gedacht

Die aktuelle Tierverkehrsdatenbank (TVD) stammt aus dem Jahr 2011. Trotz permanenter Verbesserungen entspricht ihre System-Architektur nicht mehr dem Stand der Technik. Die Identitas AG wird die TVD deshalb bis 2030 schrittweise rundum erneuern und damit auch Bedienbarkeit und Mobilfähigkeit optimieren.

Die TVD bildet die Grundlage für die Rückverfolgbarkeit der darin registrierten Nutztiere. Dies ist u.a. ein wichtiger Beitrag für die Lebensmittelsicherheit und bei der Eindämmung von Tierseuchen. Die Identitas AG betreibt die TVD im Auftrag des Bundesamts für Landwirtschaft und vergibt eindeutige Ohrmarken zur Kennzeichnung der Klauentiere.

Zeit der Erneuerung

Die technologische Basis ist in die Jahre gekommen. Gleichzeitig ist die Verfügbarkeit und die Kundenzufriedenheit mit der TVD weiterhin sehr gut. Ihr Betrieb kann nach wie vor sichergestellt werden. Neue Konzepte und Technologien versprechen aber weitere Verbesserungen bzw. Effizienzsteigerungen, der laufende Betrieb darf dabei aber nicht gestört werden.

Im engen Austausch mit den TVD-Nutzenden wurden ihre Bedürfnisse erhoben und die strategischen Ziele neu definiert:

Auftakt geglückt

Damit auf die TVD auch weiterhin Verlass ist, lag der Fokus in den vergangenen drei Jahren auf der Erneuerung des technischen Fundaments. Ein erstes Umsetzungsprojekt «Accounting» bewährt sich seit 2024 in der angestrebten Microservice-Architektur. Nebst der hohen Verfügbarkeit soll die erneuerte TVD den Anwenderinnen und Anwendern einen Mehrwert bieten, den Supportaufwand reduzieren und eine erhöhte Wartungs-Flexibilität aufweisen.

In den nächsten Jahren werden nun die weiteren TVD-Module schrittweise erneuert.

Die Identitas AG strebt eine intuitive, moderne Nutzerführung an mit dem Ziel, insbesondere die Bedürfnisse von mobilen Lösungen weiter zu verbessern. Die Stakeholder werden dabei laufend einbezogen, Rückmeldungen können so in den weiteren Entwicklungsschritten berücksichtigt werden.

Bleiben Sie dran! Wir freuen uns, Sie auch auf diesem Kanal regelmässig über den Stand der TVD-Erneuerung zu informieren.

Kontaktieren Sie die Identitas AG

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Agroscope: Intelligente Technologien für eine nachhaltige Landwirtschaft

In der modernen Landwirtschaft spielt die Nutzung fortschrittlicher Technologien eine zunehmend wichtige Rolle, um den Herausforderungen des Klimawandels, der Ressourcenschonung und des Ernteschutzes zu begegnen. In diesem Beitrag stellen wir zwei innovative Ansätze vor, die von Agroscope entwickelt werden: intelligente Kamerasysteme zur Abwehr von Krähen und Dendrometer zur Optimierung der Wasserversorgung von Bäumen. Beide Technologien zielen darauf ab, die Effizienz zu steigern und dabei umweltfreundliche Lösungen anzubieten.

Intelligente Kamerasysteme gegen Krähen

Der erste, der beiden Standorte, die getestet wurden.

Der zweite, der beiden Standorte, die getestet wurden.

Die visuelle Schnittstelle für den Benutzer, auf die online zugegriffen werden kann. Die blauen Linien entsprechen der Anzahl der erkannten Vögel (y-Achse) und die gepunkteten vertikalen Linien zeigen die Abwehr der Vögel durch das Gerät im Laufe der Zeit (x-Achse) an.

Krähen stellen für viele Landwirte ein grosses Problem dar, da sie sich schnell an gängige Abwehrmassnahmen gewöhnen. Agroscope arbeitet deshalb an einem intelligenten Kamerasystem, das in Echtzeit Krähen erkennt und gezielt akustische Signale aussendet, um sie zu vertreiben. Diese Methode reduziert unnötige Reize und erhöht die Wirksamkeit der Abwehr. Im nächsten Jahr werden Tests in der Westschweiz und in der Versuchsstation Smarte Technologien in den Kantonen Thurgau und Schaffhausen fortgesetzt werden.

Mehr Informationen zur Versuchsstation Smarte Technologien

Dendrometer für bedarfsgerechte Bewässerung

Gleichzeitig erforscht Agroscope ein neuartiges Bewässerungssystem, das mithilfe von Dendrometern die Wasserdynamik von Bäumen überwacht. Diese Sensoren erfassen die Schwankungen des Stammdurchmessers und ermöglichen eine präzise und ressourcenschonende Bewässerung. Erste Ergebnisse zeigen, dass bei Apfelbäumen bis zu 30 % Wasser eingespart werden kann, ohne die Erträge zu beeinträchtigen. Weitere Forschungsergebnisse werden Ende des Jahres erwartet.

Weiterführende Informationen

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