WORLD-CLIMATE Farm Tool: Klimabilanzierung für Landwirtschaftsbetriebe
Klimabilanzierung wird auch für Landwirtschaftsbetriebe immer wichtiger. Dabei geht es darum, dass der Landwirt seine eigene Klimabilanz für den Gesamtbetriebe und den Klima-Fussabdruck seiner Produkte kennt. Verbesserungen können auf den Betrieben darauf basierend schrittweise vorgenommen werden sowie bereits am Markt und zu den Abnehmern positiv kommuniziert werden. Innovative Landwirtschaftsbetriebe nutzen die Klimabilanzierung schon heute als Qualitäts- und Verkaufsinstrument für ihre Produkte und stärken damit ihre Marktposition auch gegenüber ihren Mitbewerbern.

Ueli Steiner, Geschäftsführer von bio.inspecta AG, hat das WORLD-CLIMATE Farm Tool an der Digispot Veranstaltung von Agridea einem breiten Publikum vorgestellt. Um ein effizientes und aussagekräftiges Tool im Markt zu haben, hat bio.inspecta mit dem WORLD-CLIMATE Farm Tool dafür ein eigenes Erhebungs- und Berechnungstool entwickelt. Die Resultate sind sehr informativ, weil sie sowohl den Betrieb an sich, als auch die auf dem Betrieb produzierten Produkte (Milch, Fleisch, Eier, Gemüse, Grünland, Ackerkulturen,…) übersichtlich und grafisch darstellen. Der Betriebsleiter erkennt darauf basierend mögliche Verbesserungsmassnahmen und setzt diese im Tool online und auf dem Betrieb um.
Das Tool kann für Biobetriebe und für andere Landwirtschaftsbetriebe eingesetzt werden und ist das einzige Tool im Markt, welches diese umfassende Funktionalität beinhaltet. Speziell für Biobetriebe wird es in Zukunft darum gehen, die Klimabilanzierung als ein zusätzliches Qualitätsmerkmal für den Betrieb aber auch für die hochwertigen Bioprodukte zusätzlich auszuloben und anzugeben. Es stellt eine der grössten Chancen für die Biolandwirtschaft dar, sich im Markt mit ihren Leistungen weiter zu profilieren.
Wir stehen für weitere Informationen selbstverständlich gerne zur Verfügung.
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Schweizweit einheitliche Identifikationsnummern für den gesamten Agrar- und Ernährungssektor
Die Digitalisierung eröffnet Unternehmen und Institutionen Möglichkeiten, effizienter, transparenter und vernetzter zu arbeiten. Ein Blick auf die neuesten Entwicklungen in den Bereichen BUR und UID-Register zeigt, wie man mit einer schweizweit eindeutigen Identifikationsnummer den administrativen Aufwand reduzieren kann.

Seit der Einführung des UID-Systems (Unternehmens-Identifikationsnummer) im Jahr 2011 hat sich die Verwaltung von Unternehmensdaten in der Schweiz grundlegend gewandelt. Mit der UID wird jedes Unternehmen eindeutig identifiziert, was den Austausch von Informationen in administrativen und statistischen Prozessen erleichtert und absichert. Was bisher über eine Vielzahl von verschiedenen Nummern zur Identifikation gelöst war, geschieht seither über eine gemeinsame Identifikationsnummer.
Die Integration der UID in zahlreiche Register – von Handels- und Steuerregistern bis hin zu Sozialversicherungen und Zolldatenbanken – zeigt die zentrale Bedeutung einer einheitlichen Identifikation. Deren Verwendung reduziert administrative Hürden für Unternehmen und Betriebe und schafft gleichzeitig die Grundlage für innovative E-Government-Dienste.
Ergänzt wird das UID-System durch das Betriebs- und Unternehmensregister (BUR). Während die UID primär administrative Identifikationsmerkmale auf rechtlicher Ebene umfasst, enthält das BUR zusätzlich die örtlichen Einheiten sowie statistische Angaben wie Beschäftigungszahlen oder Umsätze. Dadurch wird das BUR zur zentralen Datenquelle für die Analyse und Planung auf nationaler Ebene.
Die Digitalisierung dieser Daten ermöglicht:
- Effizienzgewinne: Prozesse wie Datenänderungen, Neuregistrierungen oder der Austausch zwischen kantonalen und nationalen Systemen laufen automatisiert ab.
- Sicherheit und Genauigkeit: Einheitliche Standards wie eCH-0108 stellen sicher, dass Daten konsistent und qualitätssicher verwendet werden.
- Zukunftsorientierte Technologien: Aktuelle Projekte zielen auf die Modernisierung der IT-Infrastruktur ab, um REST-APIs und Token-basierte Authentifizierung einzuführen.
Digitalisierung des Agrar- und Ernährungssektors als Treiber für Effizienz und Nachhaltigkeit
Auch Landwirtschaftsbetriebe profitieren von einer klaren Identifikation über die UID und BUR-Nummern. Dies ermöglicht nicht nur eine präzise Datenverwaltung für Direktzahlungen, sondern erleichtert auch den Zugang wertvollen Statistiken. Beschleunigte Vergabeprozess von UID und BUR-Nummern führen dazu, dass durch standardisierte Schnittstellen und die Integration in kantonale Systeme landwirtschaftliche Akteure schnell und effizient auf relevante Daten zugreifen können. Dies ist insbesondere für Direktzahlungen, Nutztierhaltungsnachweise und die Primärproduktion von Bedeutung.

Die Integration von UID und BUR-Daten in eCH-Standards verdeutlicht die Vision der Digitalisierung: Daten einmal erfassen und mehrfach nutzen. Dieses sogenannte Once-Only-Prinzip reduziert nicht nur den administrativen Aufwand, sondern fördert dank der eCH-Standards auch die Interoperabilität zwischen verschiedenen Behörden und Systemen.
Zusätzlich ermöglicht die Öffnung der BUR-Daten für spezifische Zwecke eine grössere Transparenz und unterstützt innovative Ansätze in der Wirtschaft und Wissenschaft. Projekte wie die geplante Weiterentwicklung des UID – / BUR-Registers hin zu einer neuen Business and Enterprise Register (BER)-Plattform sind vielversprechende Schritte in Richtung einer nahtlosen, digitalen Zukunft.
Möchten Sie mehr zu UID/BUR von unseren Spezialisten erfahren?
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Erneuerung TVD: Tierverkehr neu gedacht
Die aktuelle Tierverkehrsdatenbank (TVD) stammt aus dem Jahr 2011. Trotz permanenter Verbesserungen entspricht ihre System-Architektur nicht mehr dem Stand der Technik. Die Identitas AG wird die TVD deshalb bis 2030 schrittweise rundum erneuern und damit auch Bedienbarkeit und Mobilfähigkeit optimieren.
Die TVD bildet die Grundlage für die Rückverfolgbarkeit der darin registrierten Nutztiere. Dies ist u.a. ein wichtiger Beitrag für die Lebensmittelsicherheit und bei der Eindämmung von Tierseuchen. Die Identitas AG betreibt die TVD im Auftrag des Bundesamts für Landwirtschaft und vergibt eindeutige Ohrmarken zur Kennzeichnung der Klauentiere.
Zeit der Erneuerung
Die technologische Basis ist in die Jahre gekommen. Gleichzeitig ist die Verfügbarkeit und die Kundenzufriedenheit mit der TVD weiterhin sehr gut. Ihr Betrieb kann nach wie vor sichergestellt werden. Neue Konzepte und Technologien versprechen aber weitere Verbesserungen bzw. Effizienzsteigerungen, der laufende Betrieb darf dabei aber nicht gestört werden.
Im engen Austausch mit den TVD-Nutzenden wurden ihre Bedürfnisse erhoben und die strategischen Ziele neu definiert:

Auftakt geglückt
Damit auf die TVD auch weiterhin Verlass ist, lag der Fokus in den vergangenen drei Jahren auf der Erneuerung des technischen Fundaments. Ein erstes Umsetzungsprojekt «Accounting» bewährt sich seit 2024 in der angestrebten Microservice-Architektur. Nebst der hohen Verfügbarkeit soll die erneuerte TVD den Anwenderinnen und Anwendern einen Mehrwert bieten, den Supportaufwand reduzieren und eine erhöhte Wartungs-Flexibilität aufweisen.
In den nächsten Jahren werden nun die weiteren TVD-Module schrittweise erneuert.

Die Identitas AG strebt eine intuitive, moderne Nutzerführung an mit dem Ziel, insbesondere die Bedürfnisse von mobilen Lösungen weiter zu verbessern. Die Stakeholder werden dabei laufend einbezogen, Rückmeldungen können so in den weiteren Entwicklungsschritten berücksichtigt werden.
Bleiben Sie dran! Wir freuen uns, Sie auch auf diesem Kanal regelmässig über den Stand der TVD-Erneuerung zu informieren.
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Agroscope: Intelligente Technologien für eine nachhaltige Landwirtschaft
In der modernen Landwirtschaft spielt die Nutzung fortschrittlicher Technologien eine zunehmend wichtige Rolle, um den Herausforderungen des Klimawandels, der Ressourcenschonung und des Ernteschutzes zu begegnen. In diesem Beitrag stellen wir zwei innovative Ansätze vor, die von Agroscope entwickelt werden: intelligente Kamerasysteme zur Abwehr von Krähen und Dendrometer zur Optimierung der Wasserversorgung von Bäumen. Beide Technologien zielen darauf ab, die Effizienz zu steigern und dabei umweltfreundliche Lösungen anzubieten.
Intelligente Kamerasysteme gegen Krähen

Der erste, der beiden Standorte, die getestet wurden.

Der zweite, der beiden Standorte, die getestet wurden.

Die visuelle Schnittstelle für den Benutzer, auf die online zugegriffen werden kann. Die blauen Linien entsprechen der Anzahl der erkannten Vögel (y-Achse) und die gepunkteten vertikalen Linien zeigen die Abwehr der Vögel durch das Gerät im Laufe der Zeit (x-Achse) an.
Krähen stellen für viele Landwirte ein grosses Problem dar, da sie sich schnell an gängige Abwehrmassnahmen gewöhnen. Agroscope arbeitet deshalb an einem intelligenten Kamerasystem, das in Echtzeit Krähen erkennt und gezielt akustische Signale aussendet, um sie zu vertreiben. Diese Methode reduziert unnötige Reize und erhöht die Wirksamkeit der Abwehr. Im nächsten Jahr werden Tests in der Westschweiz und in der Versuchsstation Smarte Technologien in den Kantonen Thurgau und Schaffhausen fortgesetzt werden.
Dendrometer für bedarfsgerechte Bewässerung

Gleichzeitig erforscht Agroscope ein neuartiges Bewässerungssystem, das mithilfe von Dendrometern die Wasserdynamik von Bäumen überwacht. Diese Sensoren erfassen die Schwankungen des Stammdurchmessers und ermöglichen eine präzise und ressourcenschonende Bewässerung. Erste Ergebnisse zeigen, dass bei Apfelbäumen bis zu 30 % Wasser eingespart werden kann, ohne die Erträge zu beeinträchtigen. Weitere Forschungsergebnisse werden Ende des Jahres erwartet.
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Ernteprognose mit künstlicher Intelligenz im Obstbau
Der Schweizer Obstverband erstellt jedes Jahr eine Ernteschätzung für Tafelkernobst. Seit 1986 wurde hierfür die «Bavendorf-Methode» verwendet. 2018 begannen der Schweizer Obstverband und Swisscofel in Zusammenarbeit mit der Prognosix AG aus Zürich die Entwicklung der Smartphone-App PreApPear. Heute ermöglicht diese App die Ernteschätzung von Tafelkernobst mithilfe künstlicher Intelligenz (KI).

Die KI greift dabei auf verschiedene Datenquellen zurück, darunter über 100 regionale Wetterstationen, die Daten zu Temperatur, Niederschlag und Sonnenstunden liefern. Hinzu kommen Informationen zur Fruchtentwicklung und zu phänologischen Stadien der letzten zehn Jahre. Auf dieser Datengrundlage analysiert die KI aktuelle Fotos der Obstbestände, zählt automatisch die Früchte und erstellt daraus eine nationale Ernteschätzung. Damit diese zuverlässig ist, benötigt die KI Bilder von mindestens 50 Parzellen pro Sorte und Region. In diesem Jahr wurden über 20’000 Fotos von Apfel- und Birnbäumen gesammelt, die zur Datenanalyse und anschliessenden Ernteschätzung genutzt wurden.
Die KI lernt fortlaufend und wird präziser, je mehr Fotos und Daten ihr zur Verfügung stehen. In Zukunft sollen Produzentinnen und Produzenten die App für betriebsspezifische Ernteschätzungen verwenden können. Damit dies zuverlässig funktioniert, muss die App über mehrere Jahre hinweg genutzt werden, damit die KI die Besonderheiten der einzelnen Parzellen in die Berechnungen einbeziehen kann.
Möchten Sie mehr erfahren oder die PreApPear-App nächste Saison selbst nutzen? Hier finden Sie alle wichtigen Informationen:
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Smarte Technik zur Verbesserung der Stickstoff-Effizienz in der Düngung
Auf der dezentralen Versuchsstation smarte Technologien laufen im Projekt Smart-N seit 2022 vielversprechende on-Farm-Versuche zur ortspezifischen oder auch teilflächenspezifischen Stickstoff-Düngung mi Winterweizen. Die Dezentrale Versuchsstation ist eine Kooperation zwischen AGRIDEA, Agroscope, sowie den Kantonen Thurgau und Schaffhausen.
Was ist die teilflächenspezifische Düngung?
Bei der konventionellen Dünung wird der Düngerstreuer auf eine einheitliche Gabe je Hektare eingestellt und dann diese Menge möglichst gleichmässig ausgebracht. Insbesondere bei wechselnden Bodenverhältnissen innerhalb einer Parzelle kann dies zu einer Über- oder Unterversorgung der einzelnen Pflanzen führen. Der Ansatz der teilflächenspezifischen Düngung ist, die Mengen auch innerhalb einer Parzelle optimal dem Pflanzenbedarf anzupassen.
Wie funktioniert das in der Praxis?
Es gibt verschiedene Wege den Bedarf der Pflanze zu erfassen. Im Smart-N-Projekt werden Satellitendaten in Kombination mit Algorithmen genutzt, um den Stickstoffbedarf der Teilflächen zu ermitteln und daraus eine Applikationskarte zu erstellen. In dieser ist die Parzelle in Zonen aufgeteilt in denen mehr oder weniger gedüngt werden soll. Verfügt man über einen Traktor mit Lenksystem und einen entsprechend ausgestatteten Düngerstreuer, kann die Applikationskarte einfach im Traktorterminal hinterlegt werden und der Streuer regelt automatisch die ausgebrachte Menge in der entsprechenden Zone. Im Projekt werden auch einfachere Lösungen getestet. Zum Beispiel das Aufspielen einer Applikationskarte auf ein Tablet, wo der Traktorfahrer sieht in welcher Zone er sich befindet und dann von Hand über die Durchflussmenge am Düngerstreuer oder die Geschwindigkeit des Traktors die Menge je ha regeln kann.
Wie sind die Ergebnisse bislang?
Im Projekt wird die auf dem Betrieb übliche Vorgehensweise bei der Stickstoffdüngung mit der teilflächenspezifischen Düngung im Winterweizen verglichen. Auf den bislang untersuchten 15 Weizenflächen in zwei Versuchsjahren konnte die Stickstoff-Effizienz im Durchschnitt verbessert werden. Teilweise wurden bis zu 30 % weniger Stickstoff ausgebracht als in der Betriebsvariante. Mit wenigen Ausnahmen hatte dies keinen negativen Effekt auf Weizenertrag und Proteingehalt. Im Durchschnitt über alle Versuchsparzellen, reduzierten sich die N-Überschüsse um 22 %.
Aktuell laufen die Auswertungen des Anbaujahres 2023/24, sowie die Planungen für eine weitere Saison mit Praxisversuchen.
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Rückblick Jahrestagung der Chartagemeinschaft Digitalisierung 2024
Am 04. Juni 2024 fand die diesjährige Jahrestagung der Chartagemeinschaft Digitalisierung der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft unter dem Motto «Datenbasierte Land- und Ernährungswirtschaft» mit ca. 70 Teilnehmenden an der HAFL statt.
Die Landwirtschaft entwickelt sich rasant weiter. Immer mehr digitale Technologien halten Einzug und generieren Daten. Diese Daten können sowohl aus betriebsökonomischer, wie auch betriebsökologischer Sicht eine wertvolle Managementhilfe auf jedem landwirtschaftlichen Betrieb darstellen. Aus diesem Grund stand die Jahrestagung 2024 der Chartagemeinschaft Digitalisierung unter dem Motto «Datenbasierte Land- und Ernährungswirtschaft». Die Teilnehmenden erhielten durch die vielen spannenden Vorträge, einen Überblick zu aktuellen Bestrebungen, derzeit
eingesetzten Systemen sowie einen Ausblick auf die Zukunft. Zusätzlich gewährten die Referierenden Einblick in konkrete Projekte und Erfahrungen aus der landwirtschaftlichen Praxis.
Die Präsentationen zur Jahrestagung finden sie hier:
- Anwendungsbeispiele und aktuelle Trends im Bereich der KI / M.Volpi
- Chancen und Risiken KI / D.Küonen
- Möglichkeiten der Managementunterstützung im Pflanzenbau / S.Odermatt
- Virtuelle Zäune für die Weide / M.Probo
- Vernetzte Produktionssysteme, Autonomie und Informationsmanagement – Prägende Elemente zukünftiger Landmaschinen / P.Pickel
- Vorhersage des TS-Ertrags von Weiden mit UAV-Bildern und digitalem Geländemodell / P. Aebischer
- Digitale Wetter- und Klimadaten zur Unterstützung von Entscheidungen und Betriebsökonomie / K.G.Gutbrod
- VitiProtect – KI-basierte Prognose das Falschen Mehltaus der Weinrebe / S. Schneider
- Einsatz der künstlichen Intelligenz in der Versicherungsbrache / G.Barloggio
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Mehrwert aus Daten
Mehrwert aus Daten
In der modernen Landwirtschaft spielen Daten eine immer wichtigere Rolle. Sie helfen Landwirtinnen und Landwirte, effizienter, nachhaltiger und profitabler zu arbeiten. Doch wie genau lässt sich aus Daten Mehrwert schöpfen? Hier erfahren Sie, wie Sie durch das Verstehen und Nutzen von Daten Ihre landwirtschaftlichen Prozesse optimieren können.
Bedeutung von Daten in der Landwirtschaft
Daten liefern Informationen über Bodenbeschaffenheit, Wetterbedingungen, Erträge, Pflanzenkrankheiten, Tiergesundheit usw. Durch das Sammeln und Analysieren dieser Daten können Landwirtinnen und Landwirte gezieltere Entscheidungen treffen. Beispielsweise können genaue Informationen über die Bodenfeuchtigkeit helfen, die Bewässerung zu optimieren, wodurch Wasser gespart und die Pflanzengesundheit gefördert wird. Wetterdaten ermöglichen es, die besten Zeitpunkte für Aussaat und Ernte zu bestimmen, während Ertragsdaten zeigen, welche Anbaumethoden am erfolgreichsten sind. Mit Hilfe von Sensordaten können Krankheiten bei Tieren früher erkannt werden, was wiederum die Tierarztkosten senkt oder durch ein angepasstes Management die Fruchtbarkeit der Herde erhöht.
Erste Schritte zur Datennutzung
Der erste Schritt besteht darin, relevante Daten zu sammeln. Moderne Technologien wie Sensoren, Drohnen oder Wetterstationen bieten hierfür vielfältige Möglichkeiten. Die gesammelten Daten müssen organisiert und sicher gespeichert werden.
Sind die Daten gesammelt, ist die Analyse der nächste wichtige Schritt. Spezialisierte Software-Tools helfen dabei, die Daten in verständliche Grafiken und Diagramme umzuwandeln, die Muster und Trends sichtbar machen. Diese Erkenntnisse können direkt in die landwirtschaftliche Praxis umgesetzt werden.
Praktische Anwendung der Daten
Durch die Analyse der Bodenfeuchtigkeit können Bewässerungssysteme so eingestellt werden, dass das Wasser effizient genutzt wird. Das spart Kosten und schont die Umwelt. Die Daten ermöglichen auch eine präzisere Düngung, was den Ertrag steigert und den Einsatz von Düngemitteln reduziert. Zudem können Krankheiten und Schädlingsbefall frühzeitig erkannt und bekämpft werden, indem Wachstumsdaten und Wetterbedingungen kontinuierlich überwacht werden.
Daten und Künstliche Intelligenz
Die zunehmende Verfügbarkeit von Daten und Fortschritte in der künstlichen Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten für die Landwirtschaft. KI kann Prognosemodelle erstellen, die Erträge, Wetterbedingungen und Markttrends vorhersagen. Automatisierte Maschinen und Roboter können Routineaufgaben übernehmen und so die Effizienz weiter steigern.
Fazit
Die Fähigkeit, Daten zu verstehen und zu nutzen, wird für Landwirte immer wichtiger. Das Sammeln, Organisieren und Analysieren von Daten ermöglicht fundierte Entscheidungen, die die Produktivität und Rentabilität steigern. Investitionen in Datenkompetenz und entsprechende Technologien zahlen sich langfristig aus und ebnen den Weg für eine nachhaltigere und erfolgreichere Landwirtschaft.
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Smartfarm, der neue Feldkalender von IP-SUISSE und Agrosolution
Seit 2016 bietet IP-SUISSE einen elektronischen Feldkalender als App an. Aus diversen Gründen hat der Vorstand 2023 entschieden, den Feldkalender von Grund auf neu zu programmieren. Schon der Name ist neu, nämlich smartfarm. Smartfarm ist viel umfassender als ein Feldkalender. So wird beispielsweise das Auslauf- und Weidejournal im Frühling 2025 verfügbar sein. Smartfarm kann von den kantonalen Systemen Daten beziehen und wird auch in der Lage sein, auf Wunsch des Produzenten ausgewählte Daten weiterzuleiten. Das Datenhosting findet in der Schweiz statt. Aktuell bestehen zwei Lizenztypen. Lizenz IP-SUISSE ist ausschliesslich für IP-SUISSE Mitglieder. Sie profitieren von einem preislich sehr attraktiven Angebot. Der Support findet durch IP-SUISSE Mitarbeiter statt. Nichtmitglieder können die Agrosolution Lizenz lösen.
Smartfarm wird im August 2024 online gehen. Die Landwirtschaftliche Fachpresse wird entsprechend berichten. Schon jetzt ist die Homepage www.smartfarm.ch online. Dort finden Sie detaillierte Informationen.
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Neuigkeiten bei barto
Die Plattform barto, die es den Akteuren der Schweizer Landwirtschaft ermöglicht, eigene Bausteine zu entwickeln und anzubieten, hat Anfang 2024 die Zahl von 5‘000 Abonnent*innen überschritten und ist damit die unangefochtene Nummer 1 unter den Schweizer Farm-Management und –Informationssystemen (FMIS). Doch auch beim Angebot wächst der digitale Hofmanager weiter: Im Verlauf des Sommers 2024 erscheinen zwei neue Bausteine sowie die Erweiterung eines dritten.
- Kontrolldossier (entwickelt durch barto in Zusammenarbeit mit AGRIDEA)
Mit dem Kontrolldossier werden alle kontrollrelevanten Dokumente aus den verschiedenen barto Bausteinen automatisch in einem Dossier zusammengefügt. Zudem wird auf Basis der von der Betriebsleitung angewählten und hinterlegten Programme und Labels eine Liste der benötigten Dokumente angelegt.
- Fertiplan (entwickelt durch AGRIDEA und Landor)
Mit Fertiplan erstellen Landwirte*innen einfach und eigenständig schlagspezifische Düngungspläne für ihre Wiesen- und Ackerkulturen, um eine standortangepasste Düngung sicherzustellen.
- MyDocs App (entwickelt durch fenaco und LAVEBA)
Die bestehenden Bausteine MyDocs fenaco-LANDI und MyDocs LAVEBA-LANDI wurden im Juni bereits durch eine vollständig überarbeitete Benutzeroberfläche aufgewertet. Nun folgt als Erweiterung die dazugehörige App, mit der die User via Smartphone jederzeit Zugriff auf ihre Betriebsunterlagen haben.
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